Kompakte Powerstation im Test: Solargenerator Loskii LK-PS31 |TechStage

2023-02-05 16:41:30 By : Mr. Harry Shen

500 Watt Leistung, kompakte Maße und Laden per Photovoltaik: Die Loskii Powerstation PS31 verfügt trotz ihrer geringen Größe über 230-V-Dose und eine Kapazität von 500 Wh. Techstage hat das schicke Photovoltaik-Kraftwerk in der Praxis getestet.

Powerstations mit Wechselstrom-Steckdose versorgen technische Geräte auch fernab des Stromnetzes mit Energie. Dank zahlreicher Anschlussmöglichkeiten von USB, über 12-V bis hin zu 230 V und einer hohen Dauerleistung eignen sich die mobilen Akkus nicht nur für Freizeit, sondern auch für Beruf oder zur Notstromversorgung. Das Nachladen der Powerstations geschieht per Netzteil oder mithilfe eines Solar-Paneels, wodurch die Geräte eine höchstmögliche Flexibilität und Unabhängigkeit vom Stromnetz versprechen.

Dieser Test gehört zu den Themenwelten Outdoor und Camping. Hier zeigen wir etwa Hightech-Gadgets zum Wandern, Ferngläser mit Entfernungsmesser oder erklären, worauf man beim Kauf einer Taschenlampe achten sollte.

In diesem Einzeltest geht es um die Loskii LK-PS31, die vom Onlineshop Banggood angeboten wird. Die kompakte Powerstation mit integriertem Solargenerator lockt mit ordentlicher Ausstattung, schickem Metallgehäuse und kompakten Abmessungen.

Die Loskii LK-PS31 haben wir für den Test zusammen dem Solar-Modul XMund XD-SP2 aus einem EU-Lager bekommen. Beide Geräte kommen einzeln und ordentlich verpackt an. Das Kosmetikkoffer-Design mit dem klappbaren Handgriff auf der Oberseite unterscheidet sich stark von den bisher getesteten Modellen von etwa Bluetti, Ecoflow oder XMund. Auch die bisher einzige andere sehr kompakte Powerstation, die Blitzwolf BW-PG2 (Testbericht), setzt auf ein anderes Äußeres.

Die würfelförmige LK-PS31 ist mit 20 x 18 x 16 cm kompakt, aber mit fast 6 kg trotzdem kein Leichtgewicht. Das ist unter anderem auf das schicke und hochwertige Metallgehäuse zurückzuführen. Lediglich Vorder- und Rückseite bestehen aus Kunststoff. Alle bisher getesteten Solargeneratoren setzten ganz auf Gehäuse aus Kunststoff – das hat in der Praxis zwar Gewichtsvorteile, sieht allerdings insgesamt weniger hochwertig und schick aus. So verpackt ist diese Powerstation auf jeden Fall auch für Meetings, Präsentationen oder den Auftritt auf einer Messe geeignet. Die knallig blauen oder orangen Solargeneratoren der Konkurrenz passen optisch eher auf Campingplatz oder Baustelle.

Die LK-PS31 ist ein Solargenerator, der auch während des Aufladens 230 V abgeben kann. Dies ist zwar meistens, aber nicht immer der Fall, wie der Test der Blitzwolf BW PG2 gezeigt hat. Die speicherbare Energie der LK-PS31 beträgt laut Hersteller 500 Wh. Die maximale Dauerleistung liegt bei 500 W, wenige Sekunden lange Peaks können sogar bis bis 1000 W abgefangen werden.

Inklusive der Notbeleuchtung sind bei dieser Powerstation alle Bedienelemente und Anschlüsse an einer Seite angebracht. Über allem thront das blau leuchtende Status-Display. Neben Leistungsaufnahme und -abgabe sieht man hier, welche Ausgänge aktiv sind und wie viel Restkapazität vorhanden ist. Neben der Prozentanzeige verfügt die Powerbank auch über eine Restzeitanzeige, wie wir sie bisher nur bei der sehr hochwertigen Ecoflow Delta (Testbericht) gesehen haben. Hier wird die restliche Ladezeit (time to full), bzw Restlaufzeit (time to empty) in Stunden angezeigt. Zwar handelt es sich hier immer nur um eine Momentaufnahme, da vor allem die Stärke der Leistungsentnahme schwanken kann, eine grobe Vorstellung der Laufzeit bekommt man so aber schon.

Die Dose zum Anstecken von Netzteil oder Solar-Paneel ist ganz unten links angebracht. Schräg darüber sind die drei 12-V-Anschlüsse mit maximal 12 A und dem dazugehörigen Power-Button zu finden. Neben zwei Rundsteckern lassen sich hier auch KFZ-Verbraucher (Zigarettenanzünder) anstecken. Dieser Anschluss dient alternativ auch zum Aufladen des Akkus in etwa PKW oder Wohnmobil.

Mittig sitzen untereinander die vier USB-Ausgänge samt beleuchtetem Power-Taster. Neben zwei USB-A-Ausgängen mit 5 V und 2,4 A gibt es einen Quick-Charge-Port (USB-A) mit 18W und einen USB-C-Port mit Power Delivery 3.0 mit maximal 60 W.

Rechts davon ist die Wechselstrom-Dose für 230-V-Verbraucher angebracht. Hier handelt es sich wie bei der Powerstation XMund XD-PS10 (Testbericht) um keine klassische EU-Steckdose. Die Multi-Dose ist auch zu Steckern aus etwa den USA oder China kompatibel. Im Test hat der Ausgang problemlos funktioniert, trotzdem wäre uns eine reine EU-Dose lieber. Die beiden Leuchtelemente links und rechts rahmen die Anschlüsse ein. Der Lichtschalter ist ganz unten rechts installiert.

Lüftungsschlitze für interne Lüfter gibt es hier nicht, das Gehäuse ist komplett geschlossen. Aus- und Eingänge des Solargenerators sind allerdings nicht gegen Dreck oder Feuchtigkeit geschützt. Das haben wir aber auch schon bei allen anderen Powerstations bemängelt. Schade, dass hier nicht wenigstens einfache Silikonstopfen beiliegen. Ansonsten ist die Verarbeitung hochwertig und gibt keinen Anlass für Beschwerden.

Neben der Powerstation umfasst der Lieferumfang ein 12-V-Kabel zum Laden im PKW, ein 230-V-Netzteil mit 20 V/ 5 A und eine kleine Tasche für das Zubehör. Zusätzlich wurde uns das optional erhältliche Solar-Paneel XMund XD-SP2 zur Verfügung gestellt. Dieses mit zig Adaptern ausgestattete Modell haben wir so auch für das Review der Blitzwolf BW-PG2 (Testbericht) und der Xmund XD-PS10 (Testbericht) benutzt. Das Photovoltaik-Modul besteht aus drei zusammenfaltbaren Einzelpaneels, deren Rückseite mit einer Textiloberfläche bezogen ist. Zusammengefaltet misst es 54 x 36 cm. Auseinandergeklappt liegen die Maße bei 54 x 153 cm. Tragegriffe und Aufsteller sind ebenfalls integriert. Das Paneel leistet laut Datenblatt bis zu 100 W aus. Der 18-V-Ausgang ist auf der Rückseite in einer praktischen Seitentasche versteckt installiert. Neben diesem Ausgang verfügt das Paneel über zwei USB-A-Ausgänge (3A und Quick Charge 3.0 mit 3,6 A) und einen USB-C-Ausgang mit Power Delivery 3.0 (3,6 A). Hier können etwa Smartphone oder Actioncam auch ohne zusätzliche Powerstation geladen werden.

Die Benutzung der LK-PS31 gestaltet sich dank intuitiver Benutzung auch ohne Einarbeitung als unkompliziert. Geärgert hat uns die Powerstation trotzdem. Nach dem Auspacken laden wir die Powerstations zunächst voll auf, um anschließend mit Leistung – und Kapazitätstest starten zu können. Nach dem Einstecken des Netzteils leuchtet sofort das Display auf und zeigt uns die Eingangsleistung, die aktuelle Kapazität von etwa 45 Prozent und eine geschätzte Restladezeit von knapp vier Stunden. Als wir nach einigen Stunden den Stand checken wollen, überrascht uns die Powerstation mit seltsamem Verhalten. Die Akkukapazität gibt das Display mit 60 Prozent an. Der Strom-Input liegt allerdings bei 0 W und dementsprechend beträgt die geschätzte Ladezeit 99,9 Stunden. Seltsam! Nach dem Trennen des Netzteils starten wir einen erneuten Versuch. Zunächst sieht alles gut aus, die Input-Leistung steigt kurz auf über 100 W und die Akkuanzeige springt nach einigen Sekunden auf 61 Prozent. Doch schon fällt die Eingangsleistung wieder kontinuierlich ab. Kurz nachdem wir die 62 Prozent erreichen, liegt der Input wieder bei 0 W. Voller bekommen wir den Lithium-Ionen-Akku zunächst nicht.

Trotz des Problems starten wir die Belastungstests und schließen verschiedene Verbraucher mit bis zu knapp unter 500 W an. Diese versorgt die Powerstation anstandslos und vor allem: völlig lautlos. Selbst bei über 450 W bleibt dieser Solargenerator still, ähnlich wie die Xmund XD-PS10 (Testbericht). Vorder- und Rückseite erwärmen sich zwar, viel mehr als handwarm wird das Gerät aber nicht. Das könnte bei hohen Außentemperaturen, etwa beim Campingurlaub im Süden, allerdings anders aussehen. Trotzdem, der lautlose Betrieb ist ein wichtiges Kriterium, wenn man die Powerstation etwa nachts im Zelt benutzen will.

Peaks über 500 W sind für einige Sekunden möglich. Werden mehr als 1000 W gezogen oder dauert die Belastung über 500 W länger, schaltet die LK-PS31 die aktiven Ausgänge dann aber sofort ab. Unser Arbeitsplatz mit Macbook Pro, zwei zusätzlichen 24-Zoll-Monitoren, Telefon, Drucker und verschiedenen USB-Verbrauchern versorgt die Powerstation ebenso problemlos über fast vier Stunden, wie unseren Eiswürfelbereiter, 3D-Drucker oder Werkzeugladegeräte. Der 950-W-Toaster oder die Cerankochplatte sind dann allerdings doch zu viel. Wer solche Verbraucher anschließen will, kommt hier schnell an Grenzen.

Nachdem wir den Akku des Solargenerators zum ersten Mal komplett geleert haben, klärt sich das vermeintliche Ladeproblem. Im Test konnten wir im ersten Durchgang 456 Wh entnehmen. Das sind weit mehr als die angegebenen 60 Prozent und somit scheint die Kapazitätsanzeige schlichtweg fehlerhaft zu sein. Laut der Käuferbewertungen sind wir nicht die Ersten mit diesem Problem.

Die Hoffnung, dass sich das Problem nach dem nächsten Ladevorgang von allein löst, bestätigt sich allerdings nicht sofort. Die Anzeige bleibt zunächst wieder bei 61 Prozent stehen und so starten wir weitere Tests und leeren den Akku erneut. Am Ende dieser Messung bleibt unser Strommesser dann bei satten 461 Wh stehen – dies entspricht einem Verlust von gerade einmal 8 Prozent im Vergleich zur angegebenen Kapazität. Ein hervorragender Wert! 10 und 15 Prozent Differenz zur Angabe sind die Regel. Wie hoch der Verlust genau ist, hängt immer auch von den Verbrauchern ab. Erfahrungsgemäß sind die Verluste bei 12-V-Verbrauchern am geringsten. Bei niedrigen Leistungen der 230-V-Dose sind die Verluste am höchsten. Wer die Wahl hat, sollte etwa eine Kühlbox lieber per 12 V als mit 230 V versorgen. Ein 60-W-LAptop kann mit dieser Kapazität etwa 7 Stunden am Stück betrieben werden.

Dann, nach dem dritten Aufladen erholt sich die Kapazitätsanzeige plötzlich von Ihrem Schluckauf und zeigt korrekte Werte. Der Fehler war innerhalb der nächsten Tage auch nicht mehr reproduzierbar, allerdings sollte so etwas durch bessere Qualitätskontrolle vermieden werden.

Der Ladevorgang mit dem mitgelieferten Netzteil dauert mit viereinhalb Stunden knapp 30 Minuten länger als angegeben. Positiv fällt auf, dass auch während des Ladevorgangs kein Lüfter anspringt. Mit dem Solar-Paneel XMund XD-SP2 ist die Powerstation im Test nach knapp sechseinhalb bis sieben Stunden voll aufgeladen – allerdings nur wegen des guten Wetters und einem ordentlich ausgerichteten 100-W-Modul. Bei bewölktem Himmel ist die Powerstation hingegen auch am Ende des Tages noch nicht ganz voll.

Die Powerstation von Loskii gibt es in drei Varianten.

Im Test hatten wir das Modell LK-PS31 mit 500 W und 500 Wh, welches bei Banggood aktuell 363 Euro kostet. Der Versand erfolgt aus der EU. Das Photovoltaik-Modul XMund XD-SP2 ist bei Banggood für 136 Euro gelistet.

Das kleinere Schwestermodell LK-PS30 sieht der hier getesteten Powerstation zum Verwechseln ähnlich, wiegt allerdings knapp 2 kg weniger. Hier stehen zwar wieder 500 W allerdings maximal 300 Wh zur Verfügung. Die LK-PS30 gibt es für 227 Euro mit Versand aus der EU.

Die XL-Variante, die Loskii LK-PS32 wiegt knapp 10 kg und kostet 590 Euro, mit Lieferung aus der EU. Hier stehen dafür satte 1000 Wh und eine Dauerleistung von 1000 W auf dem Programm.

Der Solargenerator Loskii LK-PS31 hinterlässt einen gemischten Eindruck. Grundsätzlich gefällt uns die Powerstation dank hochwertiger Verarbeitung, lautlosem Betrieb und ordentlicher Leistung richtig gut. Auch mit der Größe kann die angenehm kompakte Powerstation punkten. Was bleibt, ist der fade Beigeschmack der anfangs fehlerhaften Kapazitätsanzeige. Auch, ob der Betrieb ohne Lüfter bei hohen Außentemperaturen funktionieren wird, bleibt vor entsprechenden Tests ungeklärt. Entsprechende Ergebnisse werden wir bei Auffälligkeiten nachreichen.

Fakt ist, die Loskii LK-PS31 ist mit ihrem Metallgehäuse sehr schick und durch die kompakte Größe auch für den Transport im Rucksack geeignet, auch wenn sie dafür auf Dauer zu schwer werden könnte. Die Leistung von 500 W ist für sehr viele Endgeräte ausreichend. Für geschäftliche Zwecke wie Messen oder Präsentationen ist die Loskii LK-PS31 somit ideal geeignet. Dank lautlosem Betrieb macht die Mini-Powerstation zudem auch im Zelt eine einwandfreie Figur. Das ist dann allerdings primär in Kombination mit einem Solar-Paneel wie dem XMund XD-SP2 interessant.

Nur wer Verbraucher über 500 W anschließen will oder wer mehr Kapazität benötigt, muss sich nach einer Alternative umsehen. Hier kommt neben dem größeren Schwestermodell LK-PS32 etwa Ecoflow Delta (Testbericht) mit bis zu 1800 W oder die mit 1000 W Dauerleistung ausgestatteten Solargeneratoren Bluetti EB70 (Testbericht) oder Jackery Explorer 1000 (Testbericht) infrage. Die Delta ist auch für alle interessant, die es eilig haben. Dank Schnelladefunktion sind deren 1200 Wh in nur 1,5 Stunden geladen. Solche Kapazitäten bedeuten allerdings auch höhere Kosten, größere Abmessungen und mehr Gewicht.

Die einzige andere handliche Alternative aus unseren Tests ist die 300-Watt-Powerstation von Blitzwolf (Testbericht). Diese ist zwar leichter, allerdings funktionieren hier die 230-V-Ausgänge nicht während des Ladevorgangs.

Weitere Artikel zu den Themen Outdoor und Camping zeigen unsere Themenwelten. Hier haben wir etwa Hightech-Gadgets zum Wandern getestet, Ferngläser mit Entfernungsmesser ausprobiert oder erklären, worauf man beim Kauf einer Taschenlampe achten sollte. Mehr zu Powerstations zeigen unsere Ratgeber Gadgets gegen den Blackout und Notstrom ohne Lärm: Powerstations mit Akku und 230-V-Steckdose.

- Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.